Richtig Reiten

Der Aufbau einer Reitstunde – Wie läuft die 1. Reitstunde ab?

Die erste Reitstunde ist oft ein Erlebnis, das man nicht vergisst. Daher ist es gut, sich als Anfänger vorher darüber zu informieren. Wie ist der Aufbau der ersten Reitstunde? Wie genau läuft so eine Reitstunde eigentlich ab? Was muss ich beachten? Wie kann ich mich darauf vorbereiten? Reiten ist nicht einfach nur ein Hobby, meistens wird mehr draus. Das Pferd ist schon immer für viele Menschen ein faszinierendes Lebewesen und es macht richtig Spaß, mit dem Pferd eine Einheit zu bilden.

Ein systematischer Stundenaufbau gehört einfach zu einem sinnvollen und nachhaltigen Reittraining dazu und macht es für das Pferd und den Reiter wesentlich angenehmer, sich auf die Reitstunde einzulassen.

Aufbau

Wie beginnt so eine erste Reitstunde? – Der Aufbau

In den meisten Reitschulen beginnen Anfänger an der sogenannten Longe, das heißt, der Reitlehrer steht in der Mitte und das Pferd mit dem Reitschüler läuft in einem Kreis an einer langen Leine um ihn herum. Dabei bestimmt der Reitlehrer wie schnell und in welcher Gangart das Pferd läuft, sodass der Reitschüler sich nur auf seine eigene Balance und seine Bewegungen konzentrieren kann. Beim ersten Aufsteigen hilft der Reitlehrer und erklärt, wie es richtig geht. Dann werden die Steigbügel in der richtigen Länge verschnallt und dem Schüler meist noch eine Möglichkeit zum Festhalten gezeigt – meist ist das ein Riemen, der vorne am Sattel angebracht ist.

Das erste Mal alleine auf dem Pferd

Wenn nach den ersten Reitstunden an der Longe eine gewisse Sattelfestigkeit erlangt wurde, das sogenannte Leichttraben (aufstehen und setzen im Trab) schon als Bewegungsablauf funktioniert und auch der Galopp schon probiert wurde, wird es Zeit ohne Longe auf dem Pferd zu sitzen und alleine zu reiten. Bis zu diesem Punkt hat der Reitlehrer auch schon die Hilfen zum Antraben und Angaloppierern, aber auch schon zum Durchparieren in die nächst niedrigere Gangart und zum Halten erklärt.

Jetzt gilt es diese Dinge in der Reitstunde umzusetzen und zum Beispiel in einer Gruppe – zuerst einmal hinter anderen – mit zu reiten. Hierbei wird der Reitlehrer weiterhin korrigieren und die Hilfen erklären – auch wenn das Pferd in der Regel schon in einem gewissen Maße der Gruppe folgt.

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Übung macht den Meister

„Reiten lernt man nur durch Reiten“ ist eine alte Aussage, die viel Wahrheit enthält. Nur durch regelmäßiges Üben kann man die notwendigen Bewegungsabläufe erlernen und gezielt auf das Pferd einwirken. Auch wenn in einer Abteilung, in der man hintereinander herreitet, noch ein Teil der reiterlichen Verantwortung durch die Gruppe abgenommen wird und reiterliche Fehler noch nicht so auffallen, so ist das Ziel das Pferd selbstbestimmt reiten zu können.

Daher wird in der Reitstunde auch immer wieder an Aufgaben gearbeitet, die der Reiter mit seinem Pferd alleine ausführen muss. Bei kleineren Gruppen erfolgt dann auch schnell das durcheinander reiten, wo zu der Anforderung das eigene Pferd zu reiten, noch das Augenmerk auch auf die Mitreiter gelenkt werden muss. Dazu gehört an diesem Punkt auch das Wissen über die sogenannten Bahnfiguren und die daraus resultierenden Regeln für die gemeinsame Nutzung der Reitbahn.

Wichtig – Pausen einhalten

Nicht nur der Mensch, der auf dem Pferd sitzt und das Reiten erlernen möchte, braucht Pausen, vor allem auch das Pferd. Kleine Pausen sollten nicht vergessen werden. Lernerfolge stellen sich am nachhaltigsten und am schnellsten ein, wenn man zwischendurch auch Pausen einlegt. Lieber in kleinen Etappen lernen, als alles auf einmal zu machen. Es macht Sinn, Schrittpausen einzulegen und sich dabei ein paar mal abfragen zu lassen zu der jeweiligen Lektion. Es kann auch eine andere Übung eingeschoben werden, und sich erst danach wieder auf die besagte Lektion zu konzentrieren.

Pausen sollten auf jeden Fall mit bedacht werden, so hat auch das Pferd Abwechslung zwischendurch. Auch die Muskulatur des Pferdes kann so entlastet werden und der vielleicht etwas verlorengegangene Schwung des Pferdes kann wieder hergestellt werden. Auch kurz vor dem Schluss sollte man nichts Neues mehr versuchen. Eine Übung, die bereits bekannt ist und auch geübt ist, ist ein besserer Abschluss für ein Training. So behält auch das Pferd die nötige Motivation und den Spaß daran. Auch eine entspannte Runde im Gelände eignet sich gut, um das Training ausklingen zu lassen.

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Man lernt nie aus

Besonders beim Reiten bewahrheitet sich der Satz: Man lernt nie aus. Manche sagen sogar: Reiten kann man nie – immer gibt es noch etwas zu optimieren, den Körper geschmeidiger einzusetzen, die Hilfen besser miteinander zu koordinieren. Hierbei hilft auch eine vielseitige Ausbildung: Geländeritte, kleine Sprünge, Sitzschulung an der Longe – die Möglichkeiten sind vielfältig. Manch einer entdeckt auch eine andere Reitweise für sich – nach einer soliden Basisausbildung ist eigentlich alles möglich.

Auch ein häufiger Pferdewechsel hilft, ein routinierter Reiter zu werden, der sich auf die unterschiedlichen Pferdetypen einstellen kann. Ein guter Reitlehrer wird immer dafür Sorge tragen, dass seine Reitschüler das geeignete Pferd reiten können. Anfangs das brave Schulpferd, das auch Reiterfehler großzügig verzeiht, später das besser ausgebildete Pferd, das eine gute Hilfengebung erwartet.

Reitstunden machen Spaß

Reiten ist für die meisten keine Funsportart für eine kurze Saison, sondern oftmals ein lebenslanges Hobby, das man auch in höherem Alter noch ausüben kann. Auch ist es möglich, reiten noch in späteren Jahren zu lernen, allerdings sollte man ein Mindestmaß an körperlicher Fitness und Beweglichkeit mitbringen. Denn reiten ist nun einmal mehr, als sich nur vom Pferd tragen zu lassen. Die Beziehung, die man als Reiter zum Pferd aufbauen kann, ist oft ganz besonders. Die Verbindung zwischen Mensch und Tier kann einem jahrelang begleiten.

Die Vorteile des Reitens

Das Erlernen des Reitens bringt außerdem viele Vorteile mit sich. Reiten stärkt den gesamten Körper und verbessert die Körperhaltung. Die Rumpfmuskulatur wird gestärkt und das Becken und die Beine. Reiten bietet einen die Möglichkeit draußen in der Natur zu sein, denn mit Pferden kann man zu jeder Jahreszeit etwas unternehmen. So lernt man auch selbst mit den Wetterbedingungen umzugehen und profitiert natürlich auch von der frischen Luft.

Der eigene Körper wird dadurch gut abgehärtet und der Gesundheit kommt das natürlich zu Gute. Wenn wir mit Pferden interagieren, lernen wir ganz neue Kommunikationsmöglichkeiten. Auch neue Fähigkeiten, kann man durch das Reiten erlernen. Die koordinativen Anforderungen, Balance, Rhythmus und der Einsatz von Muskeln, fordert das Gehirn ebenfalls. Durch das Reiten wird man immer wieder motiviert, seine Fähigkeiten zu verbessern.

Auch im Kampf gegen Stress ist das Reiten die beste Waffe. Beim Reiten kann man alles vergessen, bestens abschalten und einfach alles loslassend as einem belastet. Reiten wird ja auch nicht umsonst als Therapie angeboten. Es hat einfach auch eine therapeutische Wirkung und hilft unheimlich beim Stressabbau.

Das Reiten ist eine gute Möglichkeit dazu, immer wieder was Neues zu erlernen und hilft auch bei der persönlichen Weiterentwicklung. Selbstbewusstsein und auch Selbstkontrolle kann dadurch erlernt werden. Die Vorteile, die man durch das Reiten bekommt, sind einfach klasse.

Reiten lernen lohnt sich

Angebote für Reitunterricht gibt es häufiger für Kinder, als für erwachsene Reitanfänger, allerdings haben immer mehr Reitschulen auch diesen Bedarf erkannt, sodass sich hier auch eine Suche lohnt. Jeder kann also noch reiten lernen! Denn wer einmal damit anfängt, der hört auch meistens nicht mehr damit auf.

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