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Heiße Tage, kühler Kopf – so füttern Sie ihr Pferd im Sommer richtig

Kolik
Der Sommer bringt für Pferdebesitzerinnen und -besitzer besondere Herausforderungen mit sich insbesondere in Bezug auf die Fütterung.

Der Sommer bringt für Pferdebesitzerinnen und Besitzer besondere Herausforderungen mit sich insbesondere in Bezug auf die Fütterung. Steigende Temperaturen, längere Weidezeiten und veränderte Aktivitätsmuster wirken sich direkt auf den Stoffwechsel und das Wohlbefinden der Tiere aus. Deshalb ist es wichtig, die Ernährung gezielt an die Bedingungen der warmen Jahreszeit anzupassen.

Warum spielt die Fütterung im Sommer eine so große Rolle? Ganz einfach: Der Organismus des Pferdes reagiert empfindlich auf Hitze. Durch vermehrtes Schwitzen verliert das Tier nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Elektrolyte und Mineralstoffe. Zudem verändert sich durch das saftige Weidegras das Nährstoffprofil der täglichen Ration deutlich. Wenn hier nicht bewusst gegengesteuert wird, kann es schnell zu gesundheitlichen Problemen wie Kreislaufschwäche, Verdauungsstörungen oder sogar ernsthaften Stoffwechselerkrankungen kommen.

Eine ausgewogene, der Jahreszeit angepasste Fütterung ist daher entscheidend, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit Ihres Pferdes auch im Sommer aufrechtzuerhalten. Doch worauf sollten sie achten von der ausreichenden Wasserversorgung über den richtigen Umgang mit Weidegras bis hin zur Ergänzung wichtiger Mineralstoffe.

Pferde

Wasser, Wasser, Wasser! Die wichtigste Grundlage im Sommer

Eines der wichtigsten Elemente der Sommerfütterung ist die ausreichende Wasserversorgung. Gerade bei hohen Temperaturen ist es für Pferde lebenswichtig, jederzeit Zugang zu frischem, sauberem Wasser zu haben. Pferde regulieren ihre Körpertemperatur durch Schwitzen und verlieren dabei nicht nur große Mengen an Flüssigkeit, sondern auch wichtige Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Chlorid.

Ein ausgewachsenes Pferd kann an heißen Tagen problemlos 40 bis 60 Liter Wasser oder sogar mehr benötigen je nach Größe, Aktivität und Witterung. Wird der Wasserverlust nicht ausreichend ausgeglichen, drohen Kreislaufprobleme, ein gestörter Elektrolythaushalt, Leistungseinbußen und im schlimmsten Fall sogar eine Dehydrierung.

Sie sollten deshalb darauf achten, dass Ihrem Pferd jederzeit genügend frisches Wasser zur Verfügung steht. Achten Sie auch auf die Sauberkeit der Tränken oder Wasserbehälter, gerade bei hohen Temperaturen können sich Algen und Bakterien schnell bilden, was die Wasserqualität beeinträchtigt.

In bestimmten Fällen, etwa bei intensiver Arbeit, bei Turniereinsätzen oder bei starkem Schwitzen, kann es zusätzlich sinnvoll sein, Elektrolyte über das Trinkwasser oder als Ergänzungsfutter bereitzustellen. Diese helfen, den Mineralstoffverlust auszugleichen und fördern die schnelle Regeneration.

Frisches Gras auf der Weide wertvoll, aber mit Vorsicht zu genießen!

Während der Sommermonate verbringen viele Pferde deutlich mehr Zeit auf der Weide. Das frische Grün ist grundsätzlich sehr wertvoll: Es liefert zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, hochwertige Ballaststoffe sowie einen hohen Wasseranteil alles Elemente, die gerade bei hohen Temperaturen eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Pferdes spielen.

Trotz dieser Vorteile ist jedoch Vorsicht geboten. Frisches Gras enthält je nach Wetterlage, Bodenbeschaffenheit und Tageszeit unterschiedlich hohe Mengen an Fruktan (eine Zuckerart). Besonders in den frühen Morgenstunden oder nach regenreichen Perioden kann der Zuckergehalt stark ansteigen. Für stoffwechselempfindliche Pferde, wie solche mit Hufrehe, EMS (Equines Metabolisches Syndrom) oder PSSM (Polysaccharid-Speicher-Myopathie), kann dies gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, die Weidezeiten und die tägliche Aufnahme von Gras genau zu kontrollieren. Eine schrittweise Anweidung im Frühjahr und ein gezieltes Weidemanagement im Sommer sind essenziell, um Verdauungsstörungen und Stoffwechselentgleisungen zu vermeiden. In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein, die Weidezeit auf die späteren Abendstunden zu verlegen, wenn der Fruktangehalt im Gras in der Regel niedriger ist.

Sollte Ihr Pferd empfindlich auf frisches Gras reagieren, kann ein Fressmaulkorb oder eine reduzierte Weidezeit eine sinnvolle Maßnahme sein. Ergänzend sollte weiterhin strukturiertes, trockenes Raufutter zur Verfügung stehen, um die Futteraufnahme zu strecken und die Verdauung stabil zu halten.

Praktische Tipps für sicheres Weidemanagement im Sommer:

  • Langsame Anweidung im Frühjahr: Beginnen Sie mit kurzen Weidezeiten und steigern Sie diese über mehrere Wochen.
  • Weidezeiten anpassen: Vermeiden Sie Weidegang in den frühen Morgenstunden – abends ist der Fruktangehalt meist niedriger.
  • Regen- und Stressphasen beachten: Nach Regen oder bei Kälteeinbruch ist der Fruktangehalt im Gras erhöht, dann besonders vorsichtig anweiden.
  • Stoffwechselempfindliche Pferde schützen: Bei Hufrehe, EMS oder PSSM Fressmaulkörbe nutzen oder Weidezeiten stark begrenzen.
  • Weidequalität regelmäßig kontrollieren: Achten Sie auf überständiges, verfilztes Gras oder Überweidung – beides kann zu Problemen führen.
  • Raufutter bereitstellen: Auch auf der Weide sollte strukturiertes Heu zur Verfügung stehen, um die Verdauung zu unterstützen.
  • Tierarzt oder Futterberater einbeziehen: Bei Unsicherheiten oder besonderen Bedürfnissen lohnt sich eine individuelle Beratung.
Pferdeernährung

Nicht nur Weide, warum Mineralstoffe im Sommer besonders wichtig sind

Auch wenn Ihre Pferde im Sommer reichlich frisches Gras aufnehmen, ist dies in vielen Fällen bei der Ernährung nicht ausreichend, um den gesamten Nährstoffbedarf zu decken, vor allem nicht im Hinblick auf essenzielle Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Das mag zunächst überraschen, denn frisches Weidegras ist grundsätzlich nährstoffreich. Doch die Zusammensetzung der Böden, das Pflanzenwachstum sowie die individuellen Bedürfnisse des Pferdes sorgen dafür, dass es trotzdem zu Versorgungslücken kommen kann.

Gerade in den warmen Monaten steigt durch das vermehrte Schwitzen der Bedarf an bestimmten Mineralstoffen, beispielsweise an Natrium, Kalium, Magnesium oder auch Spurenelementen wie Zink und Selen. Diese sind für zahlreiche Körperfunktionen unverzichtbar, unter anderem für den Muskelstoffwechsel, das Immunsystem und die Regeneration.

Um bei der Ernährung möglichen Mangelerscheinungen vorzubeugen, empfiehlt es sich, auch bei reichlicher Weidehaltung ein qualitativ hochwertiges Mineralfutter bereitzustellen. Dieses sollte gezielt auf die Bedürfnisse Ihres Pferdes abgestimmt sein, im Idealfall basierend auf einer Heu oder Rationsanalyse. Denn nicht jedes Mineralfutter passt zu jeder Fütterungssituation.

Achten Sie darauf, dass Ihr Pferd das Mineralfutter täglich und in der richtigen Dosierung aufnimmt. Bei Pferden, die nicht regelmäßig aus der Hand fressen oder bei Gruppenhaltung auf der Weide stehen, können Lecksteine oder Mineralschalen eine ergänzende Lösung bei der Ernährung darstellen, auch wenn sie eine exakte Dosierung nicht vollständig ersetzen.

Leicht verdaulich und angepasst, die richtige Futterwahl bei Sommerhitze

In der warmen Jahreszeit verändert sich nicht nur der Bedarf an Wasser und Mineralstoffen, auch die Energiebilanz Ihres Pferdes kann sich deutlich verschieben. Viele Pferde sind im Sommer weniger aktiv oder werden bewusst entlastet, um sie nicht zusätzlich durch Training oder Arbeit bei Hitze zu belasten. Dadurch sinkt der Energiebedarf, während der Flüssigkeit und Elektrolytbedarf steigt.

Eine zu energiereiche oder schwer verdauliche Fütterung kann in dieser Zeit den Organismus unnötig belasten. Verdauung und Stoffwechsel arbeiten bei hohen Temperaturen ohnehin langsamer, was das Risiko von Kreislaufproblemen oder Stoffwechselstörungen erhöht. Deshalb ist es empfehlenswert, auf leicht verdauliches, rohfaserreiches Futter zu setzen und die Energiezufuhr an das tatsächliche Leistungsniveau des Pferdes anzupassen.

Hochwertiges Raufutter, wie staubfreies Heu oder Heulage sollte weiterhin die Basis der Fütterung und Ernährung bilden. Es liefert nicht nur wichtige Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung, sondern hilft auch, das natürliche Kaubedürfnis zu befriedigen und Langeweile bei eingeschränktem Weidegang zu vermeiden. Ergänzend können je nach Bedarf kleinere Mengen an Krippenfutter gefüttert werden am besten leicht verdauliche Sorten mit niedrigem Stärke und Zuckergehalt.

Bei übergewichtigen oder leichtfuttrigen Pferden ist besondere Vorsicht bei der Ernährung geboten. Hier kann es sinnvoll sein, kalorienreduzierte Futtermittel zu wählen und ggf. mit einem Tierarzt oder Futterberater eine individuelle Rationsgestaltung vorzunehmen, um langfristige Gesundheitsrisiken wie EMS oder Hufrehe zu vermeiden.

Sommerfütterung beim Pferd

FütterungsaspektEmpfehlungBesonderheiten / Hinweise
WasserTäglich frisches, sauberes Wasser anbieten (mind. 40–60 Liter pro Tag)Bei Hitze & Arbeit steigt der Bedarf stark an. Tränken regelmäßig reinigen.
ElektrolyteBei starkem Schwitzen Ergänzung über Futter oder WasserWichtige Mineralstoffe (z. B. Natrium, Kalium) ausgleichen. Besonders für Sportpferde nötig.
WeidegrasIn Maßen und gut kontrolliert, schrittweise anweidenFruktanreiche Zeiten meiden (früh morgens, nach Kälte oder Regen). Risiko für Hufrehe beachten.
Raufutter (Heu/Heulage)Weiterhin ad libitum anbieten, besonders bei reduziertem WeidegangFördert gesunde Verdauung und Beschäftigung – auch als Ausgleich zu frischem Gras.
KraftfutterMenge ggf. reduzieren, besonders bei geringer LeistungLeicht verdauliche Sorten bevorzugen, mit niedrigem Stärke- und Zuckergehalt.
MineralfutterGanzjährig notwendig, auch bei WeidehaltungBedarf an Zink, Selen, Magnesium usw. kann durch Gras nicht vollständig gedeckt werden.
Proteine & VitamineBei Sportpferden gezielt zufüttern (z. B. Vitamin E, hochwertige Eiweiße)Unterstützt Muskelstoffwechsel und Regeneration nach Belastung.
Ernährung bei ErkrankungenDiätetik an Stoffwechselstörungen anpassen (z. B. EMS, PSSM, Hufrehe)Tierärztliche Beratung dringend empfohlen. Zuckerarme Ernährung, kontrollierter Weidegang.
Im Sommer gilt es besonders aufmerksam zu ein was die Ernährung ihres Pferdes betrifft! Mit dieser Tabelle kommen sie gut durch die heißen Sommertage.
Pferde

Sportpferde brauchen besondere Aufmerksamkeit, gezielte Unterstützung bei Leistung und Hitze

Pferde, die auch in den Sommermonaten regelmäßig im Training stehen oder an Turnieren teilnehmen, stellen besondere Anforderungen an ihre Ernährung. Neben der Grundversorgung mit frischem Wasser und hochwertigem Raufutter benötigen sportlich aktive Pferde zusätzliche Unterstützung, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten und sich nach körperlicher Belastung schnell zu regenerieren.

Durch das Schwitzen verlieren Sportpferde während und nach dem Training nicht nur Flüssigkeit, sondern auch eine erhebliche Menge an Elektrolyten, insbesondere Natrium, Kalium und Chlorid. Diese Mineralstoffe sind entscheidend für die Funktion von Muskeln und Nerven. Eine gezielte Elektrolytgabe, entweder über das Futter oder über das Trinkwasser, ist daher bei regelmäßiger Arbeit oder Wettkampfeinsätzen sinnvoll und oft notwendig bei der Ernährung.

Auch Vitamine vor allem Vitamin E und hochwertige Eiweiße (Proteine) spielen eine wichtige Rolle bei der Muskelregeneration und beim Zellschutz. Sie unterstützen den Organismus bei der Bewältigung von Trainingsbelastungen und helfen, Muskelverspannungen oder Leistungseinbrüche zu vermeiden.

Je nach Intensität der sportlichen Aktivität kann es sinnvoll sein, zusätzlich auf spezielle Ergänzungsfuttermittel zurückzugreifen, die gezielt für Sport und Turnierpferde entwickelt wurden. Dabei sollten Sie unbedingt auf die Qualität der Produkte und deren Zusammensetzung achten. Eine individuelle Fütterungsberatung, idealerweise auf Grundlage einer Bedarfs- und Leistungsanalyse – ist bei Sportpferden besonders empfehlenswert.

So stellen Sie mit der Ernährung sicher, dass Ihr Pferd nicht nur gut durch den Sommer kommt, sondern auch unter hohen Temperaturen leistungsfähig, gesund und belastbar bleibt.

Checkliste: Sommerfütterung für Sport- und Turnierpferde

1. Flüssigkeit und Elektrolytausgleich

  • Immer ausreichend frisches Wasser anbieten (auch unterwegs bei Turnieren).
  • Elektrolyte gezielt zufüttern, ideal nach dem Training oder bei starkem Schwitzen.
  • Elektrolyte können über das Futter oder als lösliches Pulver im Wasser verabreicht werden.

2. Hochwertige Raufutterversorgung

  • Auch bei Weidehaltung ausreichend strukturreiches Heu oder Heulage bereitstellen.
  • Besonders bei Transport oder Turniereinsatz auf zuverlässige Heuversorgung achten.

3. Zusätzliche Vitamine & Proteine

  • Vitamin E unterstützt Muskelfunktion und Zellschutz bei Belastung.
  • Hochwertige Proteine fördern die Muskelregeneration – besonders bei intensivem Training.

4. Ergänzungsfuttermittel bei Bedarf

  • Spezialfuttermittel für Sportpferde verwenden – angepasst an Belastung und Stoffwechsel.
  • Auf hochwertige Zusammensetzung, gute Verwertbarkeit und Herstellerqualität achten.

5. Kraftfutter individuell anpassen

  • Energiezufuhr nach Trainingsintensität und Dauer bemessen, Überversorgung vermeiden.
  • Leicht verdauliches, magenfreundliches Kraftfutter bevorzugen.

6. Individuelle Beratung nutzen

  • Fütterung analysieren lassen (z. B. durch Tierarzt, Futterberater oder Labor).
  • Eine Bedarfsanalyse auf Basis von Training, Ration und Blutwerten kann sinnvoll sein.

7. Pausen- & Regenerationszeiten beachten

  • Auch Fütterung in Ruhephasen anpassen z. B. weniger Energie, aber weiter Mineralstoffe.
  • Regelmäßige Beobachtung des Trainings und Fütterungsverhaltens (Appetit, Leistungsbereitschaft etc.)

Fazit

Die richtige Ernährung im Sommer spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Pferden. Gerade in den warmen Monaten verändern sich die Bedürfnisse der Tiere, denn Hitze und hohe Temperaturen stellen besondere Anforderungen an ihren Organismus. Deshalb ist es besonders wichtig, stets für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen. Frisches, sauberes Wasser muss jederzeit in ausreichender Menge verfügbar sein, da Pferde bei Hitze deutlich mehr trinken und durch Schwitzen wichtige Mineralstoffe verlieren.

Neben der Wasserversorgung kommt der Auswahl und Menge des Futters eine zentrale Bedeutung bei der Ernährung zu. Frisches Gras auf der Weide kann viele wertvolle Nährstoffe liefern, sollte jedoch bei sensiblen Pferden und bestimmten Wetterlagen kontrolliert gefüttert werden. Raufutter wie Heu oder Heulage bildet weiterhin die Grundlage einer gesunden Ernährung und unterstützt die Verdauung auch dann, wenn die Weidezeiten reduziert werden müssen.

Darüber hinaus ist es in der Sommerzeit oft notwendig, Mineralstoffe und Elektrolyte gezielt bei der Ernährung zu ergänzen, um den durch Schwitzen erhöhten Bedarf auszugleichen. Dies ist besonders wichtig bei sportlich aktiven Pferden, die durch Training und Wettkämpfe zusätzlich belastet werden. Eine bedarfsgerechte Versorgung mit Vitaminen, Proteinen und Mineralstoffen hilft den Pferden, leistungsfähig und belastbar zu bleiben und sich nach Anstrengungen schneller zu erholen.

Insgesamt erfordert die Sommerfütterung ein sorgfältiges und bewusstes Management bei der Ernährung. Nur wenn Wasserangebot, Futterqualität und Ergänzungsfuttermittel optimal auf die Bedürfnisse des einzelnen Pferdes abgestimmt sind, kann das Tier die heißen Tage ohne gesundheitliche Probleme gut überstehen. So bleibt Ihr Pferd nicht nur fit und vital, sondern fühlt sich auch rundum wohl und kann seine Aktivitäten ob Freizeit, Training oder Turnier mit Freude und Energie genießen.

  1. Warum ist die Ernährung im Sommer besonders wichtig für Pferde?

    Im Sommer stellen hohe Temperaturen und häufige Wetterwechsel besondere Anforderungen an den Körper von Pferden. Hitze führt dazu, dass Pferde vermehrt schwitzen, wodurch sie nicht nur viel Flüssigkeit, sondern auch wichtige Mineralstoffe verlieren. Eine angepasste Ernährung hilft dabei, den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt auszugleichen, die Verdauung zu unterstützen und die Leistungsfähigkeit sowie das Wohlbefinden der Tiere zu erhalten. Ohne eine entsprechende Versorgung bei der Ernährung können Pferde schnell an Kraft verlieren, sich unwohl fühlen oder gesundheitliche Probleme entwickeln.

  2. Wie viel Wasser benötigt ein Pferd im Sommer?

    Pferde brauchen immer Zugang zu frischem und sauberem Wasser, doch im Sommer steigt ihr Bedarf deutlich an. Während der heißen Tage kann ein Pferd zwischen 40 und 60 Litern Wasser pro Tag trinken – und bei intensiver Belastung oder extremer Hitze sogar noch mehr. Es ist wichtig, die Tränken regelmäßig zu reinigen und dafür zu sorgen, dass jederzeit ausreichend Wasser vorhanden ist. Manchmal empfiehlt es sich zusätzlich zur normalen Ernährung, Elektrolyte ins Wasser zu mischen, um den Mineralstoffverlust auszugleichen und die Trinkmenge zu erhöhen.

  3. Welche Rolle spielt frisches Gras auf der Weide im Sommer?

    Frisches Gras liefert Pferden bei der Ernährung viele wichtige Nährstoffe, darunter Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, und enthält zudem einen hohen Wasseranteil, was bei heißen Temperaturen sehr hilfreich ist. Allerdings variiert die Zusammensetzung des Grases je nach Tageszeit, Wetter und Bodenbeschaffenheit. Besonders morgens oder nach Regenperioden kann der Zuckeranteil im Gras stark ansteigen, was für stoffwechselempfindliche Pferde wie solche mit Hufrehe oder EMS bei der Ernährung problematisch sein kann. Daher ist es wichtig, die Weidezeiten und -mengen gut zu überwachen und bei Bedarf die Weidezeit auf den Abend zu verlegen oder Hilfsmittel wie Fressmaulkörbe einzusetzen.

  4. Warum brauchen Pferde im Sommer oft zusätzliche Mineralstoffe und Elektrolyte?

    Durch das Schwitzen verlieren Pferde nicht nur Wasser, sondern auch essentielle Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Chlorid. Diese sind wichtig für die Muskelfunktion, den Wasserhaushalt und den gesamten Stoffwechsel. Besonders bei hohen Temperaturen und körperlicher Belastung steigt der Bedarf an diesen Mineralien deutlich an. Ohne eine gezielte Ergänzung kann es zu Mangelerscheinungen kommen, die sich negativ auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit auswirken. Mineralfutter und Elektrolyte helfen dabei, den Bedarf auszugleichen und die Pferde optimal zu versorgen.

  5. Was sollten Sportpferde im Sommer besonders beachten?

    Sportlich aktive Pferde stellen erhöhte Anforderungen an ihre Ernährung, vor allem im Sommer. Durch regelmäßiges Training und Wettkämpfe verlieren sie beim Schwitzen vermehrt Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe. Neben der Grundversorgung mit Wasser und Raufutter benötigen sie oft zusätzliche Elektrolyte, Vitamine – insbesondere Vitamin E – und hochwertige Proteine, um Muskeln zu regenerieren und ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten. Je nach Trainingsintensität kann für die Ernährung der Einsatz spezieller Ergänzungsfuttermittel sinnvoll sein. Wichtig ist eine individuelle Fütterungsberatung, die den Bedarf genau analysiert und die Fütterung optimal anpasst.

  6. Wie kann man die Verdauung und das Wohlbefinden von Pferden im Sommer unterstützen?

    Eine ausgewogene Fütterung mit ausreichend strukturreichem Raufutter wie Heu oder Heulage ist entscheidend, um die Verdauung auch bei reduzierter Weidezeit stabil zu halten. Das Raufutter hilft, das Fressverhalten zu regulieren und verhindert Verdauungsprobleme. Gleichzeitig sollte das Kraftfutter an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden, um Übergewicht und Stoffwechselprobleme zu vermeiden. Regelmäßige Kontrolle des Gesundheitszustands und des Verhaltens des Pferdes, eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sowie eine bedarfsgerechte Mineralstoff- und Vitaminversorgung tragen ebenfalls zum Wohlbefinden bei.

  7. Welche allgemeinen Tipps gibt es für die Fütterung von Pferden im Sommer?

    Im Sommer ist ein bewusster Umgang mit Wasser und Futter essenziell für die tiergerechte Ernährung. Stellen Sie sicher, dass Ihr Pferd immer Zugang zu sauberem Wasser hat und beobachten Sie, wie viel es trinkt. Kontrollieren Sie die Weidequalität und passen Sie die Weidezeiten an, besonders bei empfindlichen Pferden. Bieten Sie auch weiterhin ausreichend Raufutter an, um die Verdauung zu fördern. Ergänzen Sie Mineralstoffe und Elektrolyte bei Bedarf, insbesondere bei Sportpferden oder stark schwitzenden Tieren. Zu guter Letzt empfiehlt sich eine individuelle Beratung durch Fachleute, um die Ernährung optimal auf die Bedürfnisse Ihres Pferdes abzustimmen und es gesund durch die Sommermonate zu bringen.